Saturday, January 21, 2006

Mai to August 2000

(Fotoalbum ist am Ende).


Nach 10 ganz tollen und unvergesslichen Tagen in El Salvador, machten wir uns dann auf den Weg um die südlichen Ländern zu besuchen (12.April 2000).
Die Flussfahrt, war sehr ruhig, bis wir dann auf dem Meere draußen waren, da ging es ja rauf und runter, hin und her. Es fühlte sich wie in einer Waschmaschine an. Nach circa zwei Stunden, ging Sid ins Boot rein, wo ihm eine nasse Katze entgegen kam. Oh, Du lieber Schreck, das Boot nahm an Wasser an und es war schon über den Boden. Glücklicherweise kriegten wir beide keine Panik, sondern er rannte sofort zur automatischen Pumpe, und ich operierte die Handpumpe im Cockpit. So schnell habe ich mich noch nie gerückt. In wenigen Minuten hatten wir alles unter Kontrolle, doch mir war es Kotzübel vom pumpen, dass ich mich für mehrere Stunden hinlegen musste. Sid fand raus, das wir so überliegten, dass eines der Durchlöchern Wasser eingesaugt hatte. Es ist schon ein unheimliches Gefühl das man kriegt, die Angst um alles was man Besitzt verlieren zu können. Gottseindank ist das nicht passiert, unser Schutzengel hat uns wiedereinmal beigestanden.

Dadurch dass in dieser Gegend Papagallos blasen (sehr wütende Winde vom Land her), ist man geraten nahe der Küste entlang zu segeln, was wir auch befolgten. Tatsächlich blies der Wind mit 30 Knoten, doch da wir so nahe waren konnten die Wellen sich nicht aufbilden. Unsere Freunde, die natürlich nie auf Hinweise hinhören, waren 4 Meilen weiter draußen und hatten gar 40 Knoten Wind plus hohe Wellen. Doch nicht mal dann wurden sie schlau genug, sie blieben dort draußen. Sagten uns dass es gar nicht schlimm ist. Doch Wochen später, hörten wir sie immer erzählen was für eine schlimme Fahrt die gehabt haben. Solche Leute lernen halt nie.
Wir hatten solch eine gute und schnelle Fahrt, dass wir uns beschlossen nicht in Nicaragua zu halten, sondern das Wetter ausnutzen um direkt nach Costa Rica zu segeln. 48 Stunden später und 207 Meilen weiter kamen wir in Santa Elena in Costa Rica an.
Super, wir waren in Costa Rica, ein Land meiner Träume. Die Bahia Santa Elena Gegend ist ein riesen Naturschutzgebiet und ist das Zuhause von Tausenden von verschiedenen Vögeln, Papageien, Loras, 60 Arten von Fledermäusen, 5 Katzenarten (Jaguar, Margay, Ozelot, Puma und Jaguarundi), 130 verschiedenen Arten von Schlangen, wobei nur 17 Arten giftig oder tödlich sind, Krokodiele, Iguanas, die wunderschönsten und farben-prächtigsten Schmetterlinge, Frösche, die in Bäumen zuhause sind (vor Urzeiten wurde deren Gift für Pfeile benötigt), Faultiere, Capuchin Affen und Brüllaffen und natürlich etliche andere Tiere.
Dies ist wirklich eine wunderschöne Bucht, umrahmt von zur Zeit trockenen Wäldern, die sich dann in der Regenzeit in einen dichten Dschungel umwandeln. Am Morgen früh hört man die verschiedensten Vögel singen, die Papageien schwatzen miteinander und manches mal denkt man, dass man ein oder zwei richtige Wörter gehört hat. Die Coyoten heulen in der Nacht und die Luft ist gefüllt mit köstlichen Düften von wilden Blumen und Orchideen. Und natürlich die Ruhe der Natur, bestaunten und genossen wir in vollen Zügen.

Als wir Dave und Marsha vom Boot Manana in Zihuatanejo kennen lernten, wollten die wissen was Sid Beruflich tat. Als die erfuhren dass er von der LAPD pensioniert ist, erwähnten die, dass sie auch einen LAPD Polizisten auf ihre Weltumseglung kennen gelernt hatten, sein Name ist Bill Jones. BILL JONES! Sid kennt den, er hatte vor 18 Jahren sein Boot neben Sid’s gehabt und ist auf Weltreise gegangen. Nach 10 Jahren hat er und seine Frau Jeanette das Boot in Spanien verkauft und wohnen nun in Costa Rica. Sid wusste dass er irgendwo in Costa Rica war, doch hatten wir keine Adresse. Marsha gab mir die Adresse und sogleich schrieb ich denen einen Brief und machte Kontakt. Am zweiten Tage hier in Santa Elena, kamen die uns schon besuchen. Die waren so lieb, Jeanette hatte uns ein Brot und einen Schokoladenkuchen gebacken, dann aber brachten sie uns eine riesen Wassermelone, Zitronen, Mangos, Eis, Bier und das Mittagessen. Leider hatten sie eine fast 3 stündige Fahrt und mussten schon früh am Nachmittag wieder nachhause fahren.

Wir sind definitiv im Papagalloland. Der Wind bläst um diese Jahreszeit fast ununterbrochen mit 30/40 Knoten und das für Tage und Tage mit nur Ruhe für ein oder zwei Tage. In den 10 Tagen wo wir in Elena waren blies es jeden Tag sehr stark. Das Geheule vom Wind wirkt nach so vielen Tagen etwas nervend.

Als wir den Wind nicht mehr ausstehen konnten, gingen wir 25 Meilen weiter südlich nach Portrero Grande. Wir hatten 25 bis 30 Knoten Wind hinter uns und 1 bis 2 Meter Wellen die uns verfolgten, nicht sehr angenehm, bis wir um das Landesende Fahren und dann gegen den Wind uns kämpfen mussten. Doch da es in einer großen Bucht war, waren das Wasser flach, doch der Wind war nun etwas stärker. Von hier an hatte wir einen super Segel, doch wir hatten nur das Hauptsegel hoch und gerifft.
Portrero Grande ist im NE vom Golf of Papagayo. Es gehört zum selben Nationalpark wie Santa Elena. Wir fuhren 25 Meilen und sind nur 4 Meilen (wie der Vogel fliegt), von Santa Elena entfernt. Es hat keine Häuser hier, nur ein Aussichtstürmchen für das Schildkröten Observatorium. Jeden Morgen konnten wir neue Spuren am Strande entdecken und fanden auch einige Schildkrötennester. Leider aber haben die Ticos (kurz für Costa Ricans), keine Beziehung zur Natur und decken die Nester jeweils auf um die frischen Eier nachhause zu nehmen und zu verschmausen. Leider auch werden sie dafür nicht bestraft. In Mexiko kann man dafür ab zu 25 Jahren im Gefängnis landen.

Am nächsten Tage beschlossen Mimosa und Reliance uns nach zureisen. Doch natürlich hörten sie nicht auf uns, nahe der Küste entlang zu gehen, stattdessen waren sie einige Meilen vom Ufer entfernt und hatten die lausigste Fahrt mit hohen Wellen und starkem Wind. Hätten sie auf uns gehört, hätte es viel gemütlicher für sie sein können, manche Leute lernen halt nie!
Wir verbrachten Ostern hier und unternahmen ein paar Spaziergänge im Dschungel. Wir hörten etliche Brüllaffen, kriegten sie jedoch nicht zu sehen, sahen nur die Zweige bewegen und die Blätter rascheln, doch aber fanden wir Spuren von einer großen Wildkatze. Wir schätzten dass es ein Leopard war. Wir hörten auch das Schnalzen von Krokodielen und als wir zum Strande zurück kamen, beobachteten wir einen wunderschönen Caracara Adler, der sich am Strande tummelte.

Ostern wurde dann auf Reliance gefeiert, jedes Boot brachte was zum Naschen. Ich machte uns eine Käse- und eine Zwiebelwähe, die alle ganz gierig verschlungen. Wir genossen den Tag in vollen Züge und manche länger als andere, das waren diejenigen, die am nächsten Morgen einen Kater hatten.
Die Nächte waren kristallklar und das Wasser gefüllt mit Phosphoreszenz. Es sah aus wie eine Reflektion im Wasser von den Sternen. Millionen von kleinen blinkenden Lichtern im Wasser und im Himmel, unvergesslich schön.

Am Ostermontag verließen wir Potrero und ankerten im weiter südlichen Bahia Huevos, was gleich um die Ecke von Bahia de Culebra, oder Schlangenbucht ist. Was für ein hübsches Ort und auch das Schnorcheln war ganz toll. Dem Fluss, konnte man mit dem Dinghy rauffahren, um etliche Wildtiere sehen zu kriegen. Vom Boot aus konnten wir Capuchin- (Affen mit weißen Gesichtern) und Brüllaffen beobachten. Auf der gegenüber liegendem Strande verfolgten wir einen Weg, der uns zu wild wachsenden Bananenpflanzen, Mangobäumen und Kokospalmen und zu einem traumhaftschönem Strand führten.

Nach langem warten und suchen nach kristallklarem Wasser, haben wir nun das endlich in Bahia Huevos gefunden. Auf meinem Schnorcheltrip fand ich etliche Muscheln uns Schnecken und Sid fing uns zwei gute Fische mit seiner Harpune. Als wir zum Boot zurückkehrten, stellten wir fest, dass wir für 4 Stunden im Wasser waren, kein Wunder waren wir todmüde. So hängte ich die Maschentasche über das Boot, damit sich die Muscheln reinigen konnten. Doch vergaß ich eine rein zu tun und holte das später nach. Doch musste ich die ganze Tasche weglösen und dann wieder anbinden, was ich anscheinend vergaß, denn eine Stunde später wenn Sid sich die Tasche holen wollte, war sie verschwunden, im tiefen Meeresboden.

Eines meiner Hobbies ist schöne Muscheln am Strande zu suchen. Doch ist es echt schwierig solche Strände zu finden, die meisten bieten einem gar nichts an. Doch diese hier ist voll mit denen, doch jedes mal wenn ich mich bückte um eine schöne Muschel aufzuheben, lief die mir davon. Die waren alle bewohnt mit Einsiedlerkrebsen, kein Wunder sind all die schönen Muscheln verschwunden.
Wir verbrachten zehn gemütlich und ruhsame Tage hier, bevor wir zur nächsten Bucht der Bahia Culebra gingen. Dort ankerten wir in Playa Panama.

Natürlich mussten wir erst einmal uns im Lande anmelden und das taten wir im Nachbarort Playa de Coco’s. Doch der Hafenkapitän war gar nicht nett. Da ich eine Frau bin, ließ er mich uns nicht anmelden und wollte Sid hier haben. Da fand er raus dass wir und unsere Nachbarboote in Playa Panama waren und nicht in Coco’s, er wurde so sauer, er verordnete uns sogleich das Boot hier her zu bringen. Da das aber mehrere Stunden gedauert hätte und er dadurch Überzeit hätte arbeiten müssen, machte ich ihn darauf aufmerksam. Das hasste er auch, doch aber kam zur Vernunft und erlaubte uns am nächsten Tage reinzukommen, doch um 8 Uhr scharf.
Am nächsten Tage um 8 Uhr war Sid im Büro und meldete uns an. Doch zuerst fragte er den Kapitän, warum er mich nicht anmelden ließ. Nach langem hin und her, gab er dann zu, dass er Frauen nicht mag. Was für ein Trottel.

Playa Panama ist in Bahia Culebra oder Schlangenbucht und ist eine der größten natürlichen Hafen in Central America. Der Name kommt von den vielen Schlangen die es anscheinend hier gibt. Doch in unseren zwei Monaten hier sahen wir nur eine Boa. Der Strand besteht aus dunklem Sand und ist umringt von tropischen Bäumen und Sträuchern, die zur Zeit noch echt ausgedörrt waren. Doch im Verlaufe unserer Zeit hier, als die Regenzeit anfing, konnte man von Tag zu Tag die grünen Blätter wachsen sehen. Uns gefiel es so gut hier, dass wir für zwei Monate uns hier niederließen, wobei wir viele nette Leute kennen lernten. Speziell Hiram und China (sprich Gina), sie besitzen das Costa Cangrejo Restaurant, das hinter den Sträuchern und Bäumen versteckt ist. Die beiden sind die besten Gastgeber und lieben die Segelboote und verwöhnen uns nach Strich und Faden. Im verlaufe unserer Zeit, bekamen wir sehr, sehr gute Freunde mit ihnen.
Die beiden mochten uns Segler so sehr, dass sie vorschlugen mit uns eine Reise durch ihr Heimatland mit uns zu machen und uns zu zeigen, wo sie aufgewachsen sind. Am 8.Mai um 6 Uhr früh, zogen wir (10 Personen) in einem gemieteten Minibus los. Hiram führte uns zuerst durch den Pass zweier aktiven Vulkanen, Volcan Rincon de la Vieja und Volcan Miravalles. Die beiden Vulkane gebrauchen sie hier für Elektrizität. Zwischendurch hielten wir bei seinen Freunden, die allerlei Touristen Sachen aus bemaltem Holz machen und da kauften wir halt auch ein paar Souvenirs für uns. Der zweite Halt war in Upala, wo China aufgewachsen ist. Wir fuhren zum Haus ihrer Mutter und wurden von ihrer Familie ganz herzlich begrüßt. Auch war schon ein Tisch gedeckt fürs Frühstück. Doch zuerst nahem Chinas Großvater uns auf eine Tour mit den Pferden, was mir ganz gut gefiel. Wir trabten durch einen echt tollen Dschungel. Anschließend gab es ein gutes, kräftiges Costa Rican Frühstück.
Unser nächster Aufenthalt war der Vulkan Arenal, der aktivste in Zentral Amerika. Unser Hotel war am Fuße des Vulkanes und wenn man genau hinhörte, konnte man ihn tatsächlich rumpeln hören und als die Sonne unterging, konnten wir sogar die glühenden Lavasteinlawinen sehen, etwas unglaubliches.
Unser Hotel bat einiges an, eine interessante Wanderung dem Vulkanhügel rauf zu der Lavawand, die vor vielen Jahren erlosch. Die ist ja ungewaltig groß. Von hier konnte man die runter rollenden Lavasteine gar besser hören, da wir nun ziemlich nahe waren.
Im Hotel zurück, stürzten wir uns alle in die Badehosen und trafen uns im super Thermalswimmingpool mit Rutschbahnen. Leider war der Vulkan nun mit Wolken umgeben, so dass wir die Lawalavinen nicht mehr sehen konnten, doch aber wurden wir von Glühwürmern unterhalten. Später am Abend erblickte ich die größten Motten, Grashüpfer und Käfern, die sich um die Nachtlichter schwärmten. Einer der Käfer war Größer als meine Hand, auch die Motten sind viel Größer. Vor unserem Zimmer, erblickte ich gar einen Gürteltier.
Auch habe ich heute den hübschesten Vogel gesehen. Er ist die Größe eines Spatzen, mit schwarzem Bauch und Flügeln, doch sein Rücken ist ein feuriges Rot. Der sieht ganz super aus wenn er fliegt, speziell mit dem grünen Dschungel im Hintergrund.
Früh am nächsten Morgen verließen wir den Vulkan und fuhren um den Arenal See herum. Ich sage Euch, die Gegend ist gewaltig. Zuerst ist es Dschungelig, wo wir anhielten und uns Tukane und Brüllaffen beobachteten. Dann wechselte sich die Gegend und es sah wie auf einer Alprundfahrt aus, gar waren da Chalets wie bei uns zuhause, echt hübsch. Dann aber wechselt es sich in eine eher dürre Gegend, wie man die in Kalifornien in Paso Robles finden kann. Dann fuhren wir einer einsamen Steinstrasse entlang, die uns zum 31 Kilometer entfernten Monte Verde Bergwald und Berg führte.

Monte Verde ist auch bekannt als der Wolkenwald, da er auf einem Berge ist und vielmals von Wolken umhüllt ist. Algen, Moos und Flechte wachsen hier wie wild auf dem immer feuchten Waldboden, versorgen einen perfekten Platz für Orchideen, Bromeliads, Farne und all die Pflanzen, für die wir viel bezahlen, um sie in unserem Wohnzimmer zu haben. Der Wald ist so dicht, dass man praktisch keine nackten Äste sehen kann. Dieser Wald ist auch das Zuhause von dem wahrscheinlich schönsten aber auch seltensten Vogel dem Quetzal, der eine smaragdgrüne Farbe hat und einen langen, langen Schwanz. Costa Rica bedeckt nur 0.03% der Erdoberfläche, und besitzt 5% von allen Lebensformen der Erde. Costa Rica ist das Zuhause von über 850 verschiedenen Vögeln, wie Falken, Enten, Tukan, Tanager und die lärmigsten Papageien und Makaws. Verschiedene Affenarten, Waschbären, Nagetiere, Gürteltier, Schlaftier, Rehe, Eichhörner und Fledermäuse, sind die meist gesehenen von den Tieren. Auch öfters gesehen sind Iguanas, Krokodiele und all die verschiedenen Eidechsen und Frösche, nicht zu vergessen die Schildkröten. Die Insektenwelt ist was anderes hier. Ich glaube es gibt kein anderes Land, das solch eine abwechselnde Insektenwelt hat. All die Pflanzen, die mühevoll in unseren Wohnzimmern wachsen, wachsen hier wie Unkraut an Baumstämmen und zwischen den Ästen, was unheimlich Tropisch aussieht, nicht zu vergessen, die hübschen Orchideen. Wo immer man hinschaut, sieht man eine wahre Pracht von Pflanzen.
Wir hatten ungefähr zwei Stunden zu vertrödeln und beschlossen uns die Seilbahntour zu genießen. Es ist eine 1 ½ Stündige Tour in einer Seilbahn, die uns hoch oben durch den Walddach führte und wir dadurch die ganze Tierwelt sehen konnten. Die Seilbahn sieht mehr wie ein Sessellift aus, genügend Platz für zwei Personen, und man kann den Lift anhalten wenn immer man was interessantes sieht. Das war sehr viel Spaß, doch da wir erst am späten Nachmittag das machten, waren natürlich meiste Tiere schon weg, durch all die Leute bevor uns.
Für die meisten von uns dauerte es 1 ½ Stunden, doch natürlich Dar gebrauchte 2 ½ Stunden (die ist immer ein Problem, spielt keine Rolle was wir unternehmen, sie ist immer spät und nervte uns alle, muss nicht erwähnen dass sie nicht sehr beliebt ist). Mir tat das Pärchen hinter ihr leid, die waren stecken geblieben hinter Dar und sind eingeschlafen. Inzwischen war der Rest von uns am ungeduldigen Warten. Dadurch dass sie sich so viel Zeit nahm, mussten wir im Dunkeln die sehr gefährliche Strasse runterfahren, die nur aus Geröll und riesen Steinen bestand und die Seiten waren gefährlich Steil. Dazu kam dass John fuhr der leider einen Bleifuss hat. China und ich saßen im Vordersitz und waren schier am ausflippen. Er fuhr so schnell auf die scharfen Kurven los und für die meiste Zeit verschwand die Strasse, wobei er gar noch mehr das Gaspedal runterdrückte. All die anderen Passagiere hinter uns konnten halt nichts sehen und dachten dass wir überreagierten. Doch als wir ihnen später erzählten dass wir die Strasse die meiste Zeit nicht sehen konnte, speziell vor einer Kurve, wurden alle Kreidenbleich. Wenn wir die Strasse nicht sehen konnten, wie konnte er? Seine Frau erwähnte dann, dass dies der Grund ist, dass sie nie neben ihm sitzt, wenn er fährt. Wir kamen heil zuhause an, gestresst aber heil.

Ein paar Tage nach unserem schönen Costa Rica Trip, kamen uns Bill und Jeanette wieder besuchen. Für diesen Besuch, stand ich früh auf und war um 6 Uhr morgens schon am Strande und sammelte Muscheln fürs Mittagessen. Bill und Jeanette genossen das sehr. Wir hatten eine gute Zeit mit denen, doch wie letztes mal zu kurz.

China und Hiram haben einen grünen Papageien “Lola”, der sich völlig in mich vernarrt hat. Er spricht nicht mal mehr mit seinen eigenen Besitzern, sondern wartet täglich auf mich und wenn er meine Stimme hört schreit er wild. Ist gar drei mal ausgebrochen, um zu mir zu kommen. Dann sitzt er den ganzen Tag auf meiner Schulter und spricht mit mir. Er fängt gar and einzuschlafen wenn ich ihn wie ein Baby halte. Ich glaube der Vogel denkt dass er eine Person ist.

Als die Regenzeit heran schlich, konnten wir zuerst die Gewitter von weitem beobachten, doch die kamen täglich etwas näher zu uns und am 5. Mai hatten wir schlussendlich den ersten Regen. Obwohl es sich gut anfühlte endlich wieder einmal Regen zu verspüren, wusste ich nicht wie viel ich es mochte, da es von nun an täglich regnen wird und zu dem wir riesen Gewitter kriegen werden. Die können für uns Boote eher gefährlich sein. Letztes Jahr in Panama wurden 10 Boote vom Blitz getroffen. In Puerto Vallarta waren es 4, wobei eines nur drei Boote von uns entfernt war.

Habt Ihr schon je gehört dass ein Zoll über Nacht zu macht? Ich auch nicht, bis wir uns auf eine Tour nach Nicaragua machten. Wir wollten uns Granada und Massaia besuchen, doch als wir zur Grenze kamen, kamen wir in eines riesen Stau. Unser Fahrer überholte sie alle. 85% von den Fahrzeugen waren Lastwagen und manche hatten Hängematten zwischen den Pneus aufgehängt, dass hätte uns den ersten Hinweis geben sollen. Dann als unser Fahrer alle auf der linken Spur überholte, hätten wir einen weiteren Hinweis kriegen sollen, da kein einziges Auto uns entgegen kam. Wenige Meter weiter wurden wir im Stau gestoppt und konnten nicht weiter. Nach etwa 20 Minuten fanden wir raus, dass die Grenze geschlossen war. Die Grenze wird jede Nacht von 8 Uhr bis 8 Uhr morgens geschlossen. Doch an diesem Tage hatten sie ein kleines Problem. Ein Lastwagen voller Zwiebeln, der von Salvador kam, wurde von Costa Rica abgewiesen. Da Nicaragua sie auch nicht wollte, streikten sie gegen Costa Rica und machten die Grenze zu, bis Costa Rica den Zwiebellastwagen durch lässt. Auch fanden wir raus, das dies schon der zweite Tag des Streikes war. So fuhren wir halt wieder zurück nach Playa Panama, doch lernten aber zwei Sachen: es gibt tatsächlich dass Grenzen schließen und weder Nicaragua und Costa Rica mögen Zwiebeln!!!

Am 17. Mai beschloss Sid, dass wir in Hiram’s Restaurant unser Abendessen genießen sollten, doch wegen der Mückenplage um 4 Uhr schon dort sein sollen. Das war mit mir OK. Um 4 Uhr begaben wir uns an den Strand, wo all die anderen Dinghys dort waren, doch ich dachte mir nichts dabei. Als ich mich dem Restaurant näherte kam China mir entgegen und lenkte mich ab. Dann als ich schlussendlich auf die Terrasse gelangte, kam mir Michael mit seiner Kamera entgegengerannt, na das war vielleicht komisch, bis ich mich etwas mehr umher guckte. Auf der Restaurant Mauer waren 5 nackte Ärsche platziert und auf jedem waren zwei Buchstabe geschrieben. Es hieß: H A P P Y 4 0 !!
Mensch habe ich mir eines runter gelacht, das sah ganz lustig aus. Die schmissen mir eine Geburtstagsparty. Hiram und China hatten gute Leckereien für uns vorbereitet, gute Musik, eine gute Stimmung und viel Spaß. Was für ne Überraschung!!!

Am nächsten Tage wurden wir von Bill abgeholt. Es ist eine zwei Stündige Fahrt zu seinem Haus in Guastamatal in Nicoya auf der Nicoya Halbinsel. Er und seine Frau Jeanette besitzen 50 Hektaren Land und ein wunderschönes Haus, das sie selber gebaut haben. Es brauchte sie 6 Jahre dazu. Die Gegend ist sehr verlassen und sehr schön. Sie haben im Umkreis von 20 Kilometern keinen Strom und leben an Sonnenenergie. Sie haben drei Hunde, zwei Katzen und 30 Kühe. Die Aussicht vom Hause ist einfach unglaublich, man kann das ganze Landstück sehen und all die Bergen rings herum. Am nächsten Morgen 19. Mai, mein Geburtstag, wurden wir schon früh von den beiden geweckt und um 5 Uhr waren wir schon auf der Wiese und jagten die Kühe umher. Wir mussten sie in die Abhagung reinjagen um ihnen dann Spritzen zugeben und sie auch zu bebranden. Das war ein Zugehen, fühlte mich wie auf einer Cowboyfarm. Zwei der Kälber die gebrannt wurden kriegten unsere Namen, Sid und Manuela. Die Manuela wird auf der Farm ihr Leben verbringen, Sid allerdings wird verkauft werden und dann irgend wann mal in die Pfanne geraten, dem Sid gefiel das gar nicht.
Da Jeanette’s Geburtstag zwei Tage nach meinem war, feierten wir ihn zusammen und ich kochte uns dazu ein genüssliches Fondue Bourginnone. Niemand auf diesem Erdenteil scheint das zu kennen und es macht ihnen immer riesen Eindruck, wie wir in der Schweiz so essen!
An ihrem Geburtstag dann, kamen ihre Freunde zu Besuch und wir feierten noch einmal. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und schon waren wir wieder auf der Heimfahrt.

Als wir dann wieder zuhause waren, sahen wir dass zwei neue Boote angekommen waren. Breathless, Steve und Lucy, die von unserem Yachtclub sind und zwei Jahre nach uns losgezogen sind und uns schon eingeholt haben.
Dann Liberte, Art und Diana haben wir auf unserem Trip nach Cabo kennen gelernt und treffen sie immer wieder an. Leider ist Diana vor 6 Monaten and Lungenkrebs gestorben.
Nun waren wir 15 Boote in diesem Ankerplatz und die Doraden fingen an reinzukommen. Natürlich war Sid wieder der einzige der sie vom Boot aus fangen konnte. Die andern versuchten und versuchten es, doch ohne Erfolg und wunderten sich, wie den Sid das immer und immer wieder machte.
Dann lernten wir ein ganz nettes Paar kennen, Dick und Barbara, die von Florida sind. Die waren für zwei Wochen hier in den Ferien und besuchten Hiram’s Restaurant. Nach etwa fünf Minuten am reden, fanden wir raus dass sie ein Boot in Florida haben. Wir machten schnell Freundschaft und verbrachten die nächsten drei Tage mit ihnen. Wir werden sie wieder in Florida treffen und inzwischen sind wir fleißig am Emailkontakt. Ganz, ganz nette Leute.

Am 5. Juni mieteten wir ein Auto für 7 Tage. Dar schaute nach unserem Boot und den Katzen und wir zogen los durch Costa Rica. (Da Dar so neugierig ist und sich alle Kästen besichtigen wird, versteckte ich welche Überraschungen für sie. Zettel die Hallo Dar sagten und eine der Schubladen montierte ich eine echt aussehende Plastik Ratte, die ihr entgegen springt wenn sie die Schublade öffnete. Zuerst fuhren wir nach Nosara, wo wir Randy und Brenda besuchten. Die besitzten die Isthmus in Catalina Insel, was ein beliebtes Bootsparadies außerhalb Los Angeles ist. Wir verbrachten sehr viel Zeit dort. Randy und Brenda, verkauften es zur selben Zeit als wir LA verließen und zogen nach Costa Rica. Inzwischen hat er sich ein kleines Hotel gebaut, das in mitten tropischen Pflanzen ist. Es sind hübsche Bungalows, ein kühles Swimmingpool und einem guten Restaurant und nur zwei Minuten vom Strande entfernt, ein wahres Paradies. Es war toll sie wieder zu sehen. Brenda ist hier bekannt als Doktor Doolittle. Wenn jemand ein verletztes Tier findet, bringen sie es zu ihr und sie hilft ihm. Sie hat inzwischen zwei Tukane, drei Brüllaffen und eine wilde Katze. Auch kommen wildlebende Tiere vorbei da sie sie füttert.
Wir verbrachten zwei tolle Tage mit ihnen. Anschließend fuhren wir los, über Stock und Stein und Berge, durch die schönsten tropischen Gegenden, auf den primitivsten Strassen und genossen es sehr. Nach einer 6 Stündigen Fahrt durchs Nichts, gelangten wir auf einer Seitenstrasse nach Guanacaste und verbrachten ein paar Tage mit Bill und Jeanette. Dann auf unserer Fahrt zurück nach Playa Panama halteten wir in einer Wildkatzenfarm an. Die Besitzer sind Schweizer und nehmen verletzte Wildkatzen rein und versorgen sie bis sie wieder Gesund sind. Die haben Jaguare, Puma, Marguay, andere wild Katzen, Tukanen und rote Macaws (Papageien).

Am 10. Juni feierten Hiram und China ihr 1. Jubiläum des Restaurants und er arrangierte ein riesen Fest für 150 Personen. Auch hatte er eine Liveband dort und zur Überraschung Charro, ein ganz berühmter Costa Rica Singer, der auf einem tanzenden Schimmel auf der Bühne singt. Da Hiram und China das Restaurant alleine fuhren, außer die Köchin, bat ich meine Hilfe an. Ich war hinter der Bar und Hiram war überglücklich darüber, er hätte es nie alleine schaffen können. Ich hatte so viel Spaß und manche der Bootsleute gaben mir miese Blicke am nächsten Tage, da sie einen Kater hatten. Ich lachte nur, da es ja ihr eigener Fehler war, ich habe die Drinks nur gemacht und nicht getrunken.

Playa Panama war ein super Ort, wunderschön, sehr entspannend und sicher um ein Boot für ein paar Tage alleine zu lassen, ohne eingebrochen zu werden. Costa Rica ist bekannt für Diebstähle.
Costa Cangrejo Restaurant, Hiram und China waren so lieb zu uns, verwöhnten uns sehr und waren wie Familie zu uns. Am 12. Juni organisierten wir eine kleine Party für die beiden, wobei wir (alle Boote) ihnen ihre eigene Flagge, die wir fabrizierten, überreichten und das Restaurant zum Costa Cangrejo Cruising Club anerkannten. Die beiden fühlten sich so geehrt. Ich habe inzwischen einen Artikel für ein Boot Magazin geschrieben, das gerade veröffentlicht wurde, (übrigens ist das schon meine 5. Story die sie veröffentlichten).

Am 15. Juni ging’s dann wieder weiter. Es war schwer Hiram und China zu verlassen, wir kamen sehr gut aus mit ihnen und verbrachten viel Zeit zusammen. Unser nächster Ankerplatz war in Brasilito, was nur wenige Meilen südlich von Playa Flamingo ist. Die Brasilitobucht besteht aus drei verschiedenen Stränden. Im Norden ist der schöne, weite und weiße Strand von Playa Blanca, der mit Luxus Hotels und Villas überbaut ist. Der mittlere Strand ist Playa Brasilito und hat einige Riffe und eine kleine Insel. Südlich liegt Playa Conchal, wo wir ankerten. Wir hörten dass dies der einzige Strand in Costa Rica ist, wo man Muscheln sammeln kann. Alles was ich gefunden habe war ein 10 Colones Geldstück! Das Wasser war erstaunlich klar, haben das schon lange nicht mehr gesehen und lud uns zum Schnorcheln ein. Habe Myrexes (Muschel der Größe einer Faust, hat scharfe Zacken und ist weiß mit violetten Streifen),gefunden und die natürlich zum Nachtessen verschmaust.
Am ersten Morgen als wir in unser Bötli stiegen, erblickten wir etwas im Wasser. Als wir näher hinschauten, tauchte eine Schildkröte neben uns auf, schaute uns an, tauchte wieder runter und nach wenigen Sekunden kam sie wieder an der Wasseroberfläche an und schaute uns wieder an. Sie verfolgte uns für eine Weile und ich konnte sie gar streicheln. Doch konnten wir nicht erkennen, was für welche Schildkrötenart sie war, da sie völlig mit grünem Moos bewachsen war.
Wir gingen bei Tamarindo, Garza, Samora and Carillo vorbei, ohne zu halten. Um diese Jahreszeit sind diese Buchten dem Wetter ausgeliefert und machen es unmöglich dort ruhig ankern zu können. Wir segelten über Nacht und legten 93 Meilen zurück und erreichten Bahia Ballena, früh am Morgen. Der Ankerplatz ist neben einem kleinen, primitiven Dörfchen, umwachsen bei Palmen und Urwald. Am Morgen weckten uns die Vögel und am Abend brüllten die Brüllaffen uns gute Nacht.
Von hier aus unternahmen wir etliche Wanderungen, die zum Teil zu wunderschönen, erfrischenden Wasserfällen führten. Wo wir jeweils uns mit einer Flasche Rotwein, Käse, Brot verweilten und uns unter dem kalten Wasserstrahl erfrischten.
Meine Freundin Sue kam uns für ein paar Tage besuchen und wir hatten viele Geschichten nachzuholen. Leider sahen wir sie nur für einen Tag, doch besser das als gar nicht.
Fünf Minuten von hier ist ein kleines Schweizer Restaurant, das Käse Fondue und Fondue Bourgignonne serviert und natürlich auch andere Spezialitäten. Sie sind von Bad Ragaz und haben dort für viele Jahre eine Discotheke besitzt. Ruth war ganz lieb und ließ mich ihre Waschmaschine gebrauchen.

Die nächsten zwei Woche verbrachten wir im Golf von Nicoya. Ich sage Euch die Ankerplätze hier sind ganz toll, es hat viele kleine Inseln die sehr tropisch sind und man ganz alleine ist.
In Playa Naranjo, verbrachten wir fünf Tage, wobei wir die Fähre nach Puntarenas rüber nahmen. War mal wieder toll in einer grösseren Stadt einzukaufen. In Naranjo ankerten wir bei einem kleinen Hotel und konnten dort Duschen, das Schwimmbad benutzen und im Restaurant essen, was auch mal wieder ein riesen Genuss war. Hiram und China kamen uns hier besuchen, auch Bill und Jeanette mit ihren Freunden Lisa und Walter (Deutsche), wo ich dann einen Geburtstagskuchen für Lisa bereit hatte.
Jeanette brachte mir zwei wunderschöne Orchideenpflanzen, eine war am blühen und mit zwei hübschen grünen Orchideen. Die andere wir erst im nächsten März wieder Blühen, doch ich sage Euch, diese Orchideen sind ganz, ganz klein. Sie hat viele gelbe Blüten von der Größe von 1 mm Durchmesser.

Am 7.July ging’s dann wieder südlich, 26 Meilen nach Punta Leona. Doch im Golf von Nicoya, muss man um diese Jahreszeit sehr auf der Hut sein und die Augen offen behalten. Durch den vielen Regen werde ganze Bäume den Flüssen ins Meer runter gespült, die dann für uns sehr gefährlich sind. Manche male mussten wir einen Slalomkurs um welche steuern. Welche gar Größer als unser Boot waren.

Punta Leona, ungefähr 20 Meilen SE von Puntarenas ist in einer ganz interessanten Zone. Der Tarcolös Fluss ist der Fluss der die trockenen Tropen von den feuchten Tropen trennt, von hier an ist alles grüner und es regnet auch öfters. Der Ankerplatz liegt in einem Nationalpark mit einem Hotel für Leute die gerne Vögel beobachten und all die anderen Naturalisten. Es ist eine ganz tolle Gegend und tag-täglich geben sie freie Touren im Urwald. Habe hier sehr viel gelernt und auch seltene Vögel gesehen. Auch kommen die Mantas hier in diese Bucht um zu züchten. Wir waren leider zur falschen Jahreszeit hier, um das zu sehen.
So weit war das Wetter super und wir kriegten noch nicht den Regen der Regenzeit und die Nächte sind angenehm kühl, dass man eine Wolldecke gebrauchen muss. Die Temperatur ist in den 25 bis 30 Grad.

Habt Ihr gewusst, wie viele verschiedene Arten von Wildleben und Pflanzen Costa Rica hat: 850 Vogel, 35,000 Insekten, 9,000 Pflan-zen,1,100 Orchideen, 208 Säugetiere, 220 Reptilien, 160 Amphibien und 130 frisch Wasser Fische. Es hat auch 112 Vulkane, wobei zwei auf der Cocos Insel sind: vier sind aktiv: Poas ist einer der größten Krater der Welt und Arenal einer der aktivsten Vulkane.

Jemanden um den Weg zu fragen ist ein eigenes Abenteuer, anstatt dass sie sagen: nimm nie nächste Strasse rechts, zwei weitere Strassen gehe links und nach dem ersten Haus . . . . Hier sagen sie:
Gehe 100 Meter südlich, dann 200 Meter westlich . . . . Die gebrauchen 100 Meter für jede Strasse, ob sie jetzt 100 oder nur 50 Metern voneinander entfernt sind. 200 Meter heißt die übernächste Strasse.
Die haben auch keine Straßennummern, sondern erklären: gehe 100 Meter nördlich, dann 200 Meter östlich zur Feuerwehr, dann 100 Meter westlich gehe beim roten Haus vorbei, Du kannst es nicht verpassen! Da kann ich nur sagen: viel Glück!!! Auch wenn sie sagen dass es nur fünf Minuten dauert, heißt das irgendwo zwischen 5 zu 30 plus mehrere Minuten.

Am 14.July ging’s dann 5 Meilen weiter südlich nach Bahia Herradura, wo wir Geisha wieder antrafen. Sharon gab uns natürlich wieder eine super Massage auf ihrem Boot, was wir natürlich sehr genossen. Der Ankerplatz ist nicht so beliebt, da er ziemlich unruhig ist mit den immer hohen Wellen. Für uns war das absolut kein Problem, wir ankerten nahe zur Mauer der Marina und waren dadurch von den Wellen geschützt. Herradura ist ein ganz kleines Touristen Dörfchen und um diese Jahreszeit eher verlassen, was wir natürlich umso mehr genossen. Wir unternahmen einige Spaziergänge die uns bei Limonenbäumen vorbei führten, muss nicht erwähnen, dass wir welche heim nahmen. Die Limonen hier sind ganz super. Die nennen sie Mandarinenlimonen, die Schale ist grün, das Fleisch orange, sie riechen wie eine Mandarine, doch aber sind sie sauer mit einem Mandarinengeschmack.

Dann am 18 Juli wurde der Anker wieder hochgezogen und wir segelten 35 Meilen weiter nach Quepos. Da wir nicht nach Golfito gehen wollten, wegen zu vielen Diebstählen, beschlossen wir uns in Quepos von Costa Rica abzumelden. Allerdings ist dieser Ankerplatz sehr unruhig. Quepos ist umrahmt von Bergen, die ihr eigenes Wetter machen. Jeden Tag um 14 Uhr zieht ein Gewitter vorbei. Bis hierher hatten wir noch nicht viele Gewitter erlebt, doch es änderte sich von hier an. Segler fürchten Gewitter, da wir meistens die einzigen sind und vor allem der Masten ein Anziehungspunkt ist. Letztes Jahr alleine in Panama wurden 10 Boote vom Blitz getroffen. Und wie Ihr schon wisst drei in Puerto Vallarta. Alle Boote die getroffen wurden, verloren alle elektronischen Geräte, was jeweils über $ 20 000 liegt, also ein riesen Verlust. Auch ist Quepos eine Touristenstadt, was wir sehr zu bemerken kriegten, alles war sehr, sehr teuer.
Am ersten Tage in Quepos, stellte Sid fest, dass unser Motor Hilfe brauchte, der Wasserkühler ließ Salzwasser in den Motor. Den neuen Wasserkühler mussten wir von San Diego rein schicken lassen, was sechs Tage gebrauchte und ihn dann in San Jose abholen. Der Ankerplatz war sehr unangenehm und die Wellen wurden gar so hoch, dass sie hinter unsern Boote sich überschlugen. Da mussten wir unser Boot mit dem kleinen Gummiboot ins tiefere Wasser ziehen und neu ankern. Das war vielleicht Haarsträubend. Keine Nacht konnten wir ein Auge zutun, es rüttelte uns echt durch und vor allem machte die Ankerkette einen fürchterlichen Lärm. Wir machten das für 12 Tage durch. Da Quepos auch nicht so sicher ist um das Boot alleine zu lassen, und vor allem die Wellen viel zu hoch sind, beschlossen wir dass ich nach San Jose ging und Sid aufs Boot aufpasste. In San Jose rannte ich einen ganzen Tag umher, bis der Zoll mir den Teil endlich gab. Da es schon spät am Abend war, übernachtete ich in San Jose in einem kleinen gemütlichen Hotel. Im Hotel angelangt, dachte ich mir, dass ich eine ruhige Nacht haben werde und schlussendlich einen gesunden Schlaf kriegen kann. Nicht so, mein Zimmer war im untersten Geschoss neben der Hauptstrasse. Es war so lärmig, dass ich mir Toilettenpapier in die Ohren stopfte und schlussendlich voller Erschöpfung einschlief. Auf der Heimfahrt kamen wir in einen riesen Stau. Vor Quepos hat es fünf Brücken, die aber nur eine Fahrspur hat und von beiden Seiten geteilt wird. Eines der Autos hatte eine Panne, und natürlich in der Mitte der Brücke. Die Brücke ist so schmal, dass die Räder eines Busses am Rande 1 cm überhängen. Also ist es da nicht möglich das Auto auf die Seite zu schieben. Wir warteten über eine Stunde, bis das Auto geflickt war. Dadurch kam ich in Quepos erst um 4 Uhr an. Sid wartete bereits an der Station. Ich sagte ihm sogleich dass ich mich beeilen muss um uns abzumelden, das Zollbüro machte um 4 Uhr zu. Sid meinte, dass wir das am nächsten Tage tun können und dann am Mittwoch losfahren werden. Am nächsten Morgen ging ich zum Hafenkapitän mich abzumelden. Der aber sagte mir dass es ein Feiertag war und der Zoll geschlossen war. Das hieß, wir waren für weitere zwei Tagen in diesen scheußlichen Ankerplatz fest genagelt, mir kamen schier die Tränen. Der Hafenkapitän, wusste wie lausig wir es hier hatten und rief den Zöllner an. Eine Stunde später erschien er in seinem Büro und öffnete es nur für uns. Dann fuhr mich der Hafenkapitän zurück zu seinem Büro und meldete mich ab. Jupii, wir konnten am nächsten Tage aus dieses Höllenloch verlassen. Am Nachmittag holte ich mir die Wäsche von der Wäscherei ab und kaufte Vorrat. Als dann Sid um 19 Uhr das Bett beziehen wollte, fanden wir raus, dass ein Leintuch fehlte. Da mussten wir das Gummiboot wieder ins Wasser runterlassen, Sid fuhr mich ans Land, ich lief die 20 Minuten zu der Wäscherei und konnte es nicht glauben, die waren GESCHLOSSEN!!!! Nein, nicht noch mal einen Tage hier, das kann ich nicht durchleben. Da erblickte ich einen handgeschriebenen Zettel an der Wand. Es war für eine Hausvermietung und hatte eine Telefonnummer. So rief ich die Nummer and und siehe da, sie gehörte zu den Besitzern der Wäscherei. Circa eine halbe Stunde später kriegte ich das Leintuch zurück. Wieder mal riesen Dusel gehabt.
Unser original Plan war nur zwei Tage hier zubleiben, doch es waren volle 12 Tage, wir waren Gottesfroh hier raus zu kommen. Geisha, sagte uns, dass Drakesbay ganz ruhig ist und wir dort endlich unseren verdienten Schlaf kriegen werden. Sie sagte dass der Ankerplatz dort 70% besser war. Gerade vor Sonnenuntergang kamen wir in Drakes an und als der Anker gesetzt war, war es schon dunkel. Ich fing uns an etwas zu kochen, als es anfing zu wellen. In einer halben Stunde war es so unruhig hier, es fühlte sich an als ob es 70% schlimmer war. Wir waren so Müde und vor allem ist es zu gefährlich Nachts unterwegs zu sein in der Regenzeit, wegen all den Baumstämmen im Meer. Um Mitternacht schlief ich immer noch nicht und ich wollte dem Sid vorschlagen weiter zugehen. Der schnarchte und so ließ ich ihn schlafen. Um vier Uhr hielt ich es nicht mehr aus und weckte ihn auf. Fünf Minuten später waren wir unterwegs. Unser original Plan war nach Panama zu gehen, doch das waren 60 Meilen von hier und ein langer Tag, und daher wir nicht sehr viel geschlafen hatten, gingen wir in den Golfo Dulce (Süssergolf) rein, und ankerten im flachen Wasser von Jimenez. Mensch war das Wasser flach, wir waren sooooooooo überglücklich darüber. Mimosa war schon für 5 Tage hier und hatten ein Nachtessen für uns bereit. Wir saßen nicht einmal 15 Minuten auf ihrem Boot, als dieser riesen Sturm vorbei kam. Der Wind pfiff nur so und es regnete so fest, dass unser Boot im Regen verschwand. Dazu kam, dass der Wind Wellen verursachte. Nein nicht schon wieder. Doch aber Glücklicherweise legte sich der Sturm und nach 14 langen Tagen kriegten wir endlich unseren sehr verdienten und ersehnten Schlaf.

Wir verbrachten 4 Tage hier, wobei wir eine Tour in den Urwald unternahmen. Er Corcovado National Park ist der Amazona von Costa Rica. Es war ein sehr interrasanter Tag und wir sahen viele Tiere, Affen Tukane, rote Makaw (riesen rot/blauer Papagei, wunderschön). Diese Papageien haben es mir angetan. Stellt Euch mal vor, einen grünen, dichten Hintergrund, in der Baumkrone und mitten drinnen diese farben-prächtigen Vögel, da staunt man nur. Auch sahen wir Frösche der Größe des kleinen Fingernagel. Dann der grüne Frosch, der sehr giftig ist. Auch sahen wir überall Orchideen und viele verschiedene Vogelarten. Schmetterlinge kommen in allen möglichen Farben und Größen. Einer der Sommervögel hatte zwei Köpfe, wenn man dann genauer hinschaut, ist der eine Kopf der Schwanz, und es sieht so lustig aus wenn der sich bewegt oder fliegt, es sieht aus als ob er rückwärts fliegt.

Dies ist das Ende unserer tollen Zeit in Costa Rica. Wir lernten sehr viel, unter anderem dass Costa Rica halt trotzdem ein Drittweltland ist und nicht wie sie behaupten, das nicht zu sein. Es gibt sehr viel Armut hier, doch aber auch viel Reichtum, doch sind sie sehr hinter dem Mond mit vielen Sachen, zum Beispiel, Telefonanschlüsse, Einkaufsläden, frisches Gemüse und Obst, Elektrizität geht jeden Tag aus, die Strassen sind noch nicht bepflastert, viele Dörfchen haben gerade das wichtigste zum Essen. 99% von den Einwohnern können lesen, doch aber gehen die Kinder nur für 6 Jahre zur Schule. Falls sie Geld haben, können sie dann weiter in die Schule gehen, was sehr wenige sich leisten können. Trotz alle dem hat es uns sehr gut in Costa Rica gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, wenn die Zeit kommt, wenn wir müde am Umhersegeln sind (in ca. 76 Jahren), dort leben zu können. Doch haben wir noch viele andere schöne Länder zu bereisen.

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